Prophylaxe und Vorsorge

Die Vorbeugung von Erkrankungen ist in einem ganzheitlich orientierten Praxiskonzept von zentraler Bedeutung. Wichtigste Voraussetzung: die aktive Mitarbeit des Patienten. Dabei gilt: je früher mit der Vorsorge von Erkrankungen begonnen wird, desto eher lassen sich Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches verhindern. Und das in jedem Lebensalter.

Dank stetig wachsender Aufklärung in Schulen und Medien sind sich viele Patienten der Bedeutung von Prophylaxe heute bewusst. Doch nicht alle wissen, dass Zahnerkrankungen auch als Risikofaktor für z. B. Erkrankungen der Atemwege, koronare Herzerkrankungen, rheumatische Schübe, Schlaganfall und Frühgeburten bei Schwangeren angesehen werden. Auslöser dafür sind meist schlechte Mundhygiene, falsche Ernährung, Diabetes oder Rauchen. Deshalb ist die Zahnprophylaxe ein unverzichtbarer Bestandteil Ihrer Gesundheitsvorsorge.

Bausteine der Prophylaxe
Zur Prophylaxe in Ihrer Zahnarztpraxis gehört zunächst einmal die Befunderhebung. Sie erfasst den momentanen Zustand des gesamten Gebisses sowie aller umgebenden Strukturen der Mundhöhle. Alle Ergebnisse werden umfassend dargestellt und ausführlich erklärt.

Ergänzt wird die Befunderhebung durch die professionelle Zahnreinigung. Sie wird von unseren Prophylaxeassistentinnen durchgeführt. Bei dieser Prophylaxebehandlung werden Zahnstein, Verfärbungen und Plaque wirkungsvoll entfernt. Zahnwurzeloberflächen und Zahnzwischenräume werden gereinigt und die Zähne werden poliert. So wird ein schnelles Wiederanhaften von Belägen vermieden. Versiegelt werden die gereinigten Zahnflächen mit einem Fluorid-Lack, der die Zahnoberflächen vor den Säureattacken der Mundbakterien schützt. Tipps zur richtigen Zahnpflege runden die Behandlung ab.

Übrigens: gerne erinnern wir Sie an Ihren nächsten Prophylaxetermin.

 

Gesund beginnt im Mund!

Die Vier Säulen der Prophylaxe

  1. gute Mundhygiene
  2. zahngesunde Ernährung
  3. Fluoridierung
  4. regelmäßige Zahnarztbesuche

Die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt dient der frühzeitigen Erkennung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen. Weiter sollen die Patienten über Krankheit und deren Verhinderung aufgeklärt und informiert werden, damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt (Prophylaxe und Prävention).

Gelingt es Erkrankungen früh zu erkennen kann auch rechtzeitig entgegengewirkt werden.

Zahnärzte empfehlen daher die halbjährliche Vorsorgeuntersuchung. Kontinuierliche  jährliche Vorsorgeuntersuchungen sind  darüber hinaus wichtig, wenn Zahnersatz angefertigt werden soll, da die Höhe der Kassenbeteiligung am Zahnersatz prozentual von dem lückenlos geführten Bonusheft abhängt.

Unfälle mit Schäden an den Zähnen sind häufiger als man denkt. Sie treten vor allem in der Schule und an Sportstätten gehäuft auf. Einige Risikosportarten sind unten aufgeführt. Um das Schadenrisiko zu senken stellen wir für Ihre sportlichen Aktivitäten in den gefährdeten Sportarten einen individuell angefertigten Sportmundschutz her. Er passt exakt und behindert die Atmung nicht. Auch für Kinder und Jugendliche ist es sportartabhängig sicherer einen Mundschutz zu tragen, insbesondere wenn man weiß, dass die Verletzungshäufigkeit um das neunte und das sechzehnte Lebensjahr statistisch am höchsten ist.

Sinnvoll ist der Einsatz von Mundschutz vor allem bei folgenden Sportarten:

 

  • Hockey/Eishockey
  • Kampfsportarten
  • Squash
  • Rollerbladen
  • Wasserball

Kommt es zu einem Unfall mit Zahnbeteiligung sollte so schnell wie möglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Über die richtige Lagerung herausgeschlagener Zähne oder Zahnteile lesen Sie mehr unter Zahnunfall.

Die Zeit der Schwangerschaft ist wunderbar für die werdende Mutter. Die Freude auf das Kind ist groß. In dieser Zeit sind die meisten Frauen besonders vorsichtig. Sie wollen alles für sich und ihr Baby richtig machen. Auch die Zähne erfordern in dieser Zeit besondere Behandlung. Hier stellen wir unseren 7-Punkte-Ratgeber für werdende Mütter vor.



1) Der Körper verändert sich Anforderungen an zahnmedizinische Medikamente
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper der Frau sehr schnell. Hormonelle Umstellungen beeinflussen das Herz-Kreislaufsystem (kardio-vaskuläre Veränderungen), das Atemsystem (respiratorische Veränderungen) und den Stoffwechsel (metabolische Veränderungen). In der Therapie nehmen wir besondere Rücksicht auf diese körperlichen Besonderheiten der schwangeren Frau. Viele denken dabei an den Schutz des ungeborenen Babys, das nicht durch falsche Medikation gefährdet werden soll. Für die Mutter sind besonders viel Sorgfalt bei der Medikation ebenso wichtig, da die Medikamente an den veränderten Stoffwechsel angepasst werden müssen.

2) Der richtige Sitz die entspannte Lagerung von schwangeren Frauen beim Zahnarztbesuch
Viele schwangere Frauen kennen das: Atemnot, Schweißausbrüche, Übelkeit. Kein Wunder: Neben den hormonellen Veränderungen müssen Herz und Kreislauf der Frau Enormes leisten. Als Folge der durch die Schwangerschaft gestiegenen Blutmenge fallen der Blutdruck und der Puls leicht ab. Deshalb wählen wir eine möglichst optimale Behandlungsposition, wenn dies erforderlich ist, sogar in der bewährten linken Seitenlage und stützen die rechte Hüfte mit einem Polster. So können wir unsere Patientinnen auch bei fortgeschrittener Schwangerschaft gut therapieren.

3) Wenn es während der Schwangerschaft im Mund blutet Zahnfleischbluten (Schwangerschaftsgingivitis) vermeiden
Während der Schwangerschaft ist das Zahnfleisch durch die hormonellen Veränderungen besonders empfindlich. Bakterien vermehren sich durch diesen hormonellen Einfluss besonders gut. Durch eine umfangreiche Prophylaxe kann man der Schwangerschaftsgingivitis sehr gut vorbeugen. Wir begleiten unsere Patientinnen durch die gesamte Schwangerschaft. Gesunde Mutter - gesundes Baby.

4) Parodontitis vermeiden kann das Risiko einer Frühgeburt senken
Zahlreiche internationale Studien belegen es: Zahnfleischerkrankungen (parodontale Erkrankungen) gelten als Risikofaktor für eine Frühgeburt (Philstrom et. Al.: 2005, XIONG et al.: 2006). Fest steht, dass jede Form der Prophylaxe bei Kinderwunsch vor der Schwangerschaft wichtig ist. Während der Schwangerschaft sollten parodontale Therapien möglichst vermieden werden, da die dadurch resultierende Bakterienbelastung des Organismus unter Umständen ein Risiko für die schwangere Patientin besteht.

5) Schwangerschaftsbezogene Therapien mit Folgen für Zähne und Zahnfleisch
Manche schwangerschaftsbezogene Therapien haben auch Folgen für die Zähne. Beispielsweise ist eine mögliche Nebenwirkung wehenhemmender Medikamente eine Wucherung des Zahnfleischs (Gingivahyperplasie). Diese verschwindet nach der Absetzung des Medikamentes von alleine. Aber das Zähneputzen wird so oft erschwert, sodass eine optimale mechanische Reinigung nicht mehr möglich ist. Hier empfehlen wir die Spülung des Mundes mit speziellen Mundspüllösungen.

6) Wenn der Speichel sauer wird Schäden an der Zahnsubstanz
Auch der Speichel verändert sich während der Schwangerschaft. Er enthält mehr Eiweiß (Proteinkonzentration), eine verstärkte Enzymaktivität und einen reduzierten PH-Wert, der den Speichel sauer werden lässt. Dadurch sind die Zähne empfindlicher gegenüber Bakterien, wodurch die Zähne in größerem Ausmaß geschädigt werden können. Nahrung mit wenig Zucker und Stärke hilft dagegen. Außerdem empfehlen wir eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung.

7) Gut für die Zähne der Mutter keine Gefahr für das Kind: Fluorid
Der Mutterkuchen (Plazenta) wirkt wie eine Barriere auf (zu) hohe Fluoridkonzentrationen im Blut der Mutter. Durch diese Eigenschaft der Plazenta kann mit der üblichen Aufnahme von Fluorid zwar kein verbesserter Kariesschutz für das Kind wohl aber für die Mutter erreicht werden. Zudem zeigen Studien, dass Fluorid nicht vermehrt in der Muttermilch nachgewiesen werden konnte. Deshalb gilt auch in der Schwangerschaft: Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen.